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Glossarbegriffe: Kreuz des Südens

Description: Das Kreuz des Südens (lateinisch Crux) ist ein Sternbild auf der Südhalbkugel. Es hat fünf mit bloßem Auge sichtbare Sterne, von denen vier ein Kreuz bilden, und ist leicht zu erkennen. Das Kreuz des Südens nimmt von allen 88 offiziellen Sternbildern die kleinste Fläche der Himmelskugel ein. Der hellste Stern, ⍺ Crucis, ist ein Dreifachsternsystem, während β Crucis ein pulsationsveränderlicher Stern ist. Das Kreuz des Südens enthält auch einen beeindruckenden offenen Sternhaufen, das sogenannte Schmuckkästchen (NGC 4755). Das Sternbild kann verwendet werden, um den südlichen Himmelspol zu finden. Es ist auf den Flaggen von Australien, Brasilien, Neuseeland, Papua-Neuguinea und Samoa abgebildet.

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Das Kreuz des Südens bildet eine Rautenform vor den gesprenkelten hellen und dunklen Flecken der Milchstraße.

Cen-Lup-Cru-Panorama: Der Zentaur trägt die Bestie entlang der Milchstraße

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im Februar 2020 in der Region Coquimbo an der Nordküste von Chile aufgenommen - einem der besten Plätze auf der Erde für astronomische Beobachtungen, dank des klaren Himmels abseits der Lichtverschmutzung und kaum Niederschlägen in der Nähe der Atacama-Wüste, einem der trockensten Orte auf unserem Planeten. Es ist kein Zufall, dass sich hier viele der modernsten professionellen Observatorien befinden. Das Bild zeigt auffällige Muster am Himmel, die von südlichen Breitengraden aus zu sehen sind und die für verschiedene indigene Gruppen der Südhalbkugel der Erde von großer kultureller Bedeutung sind. Im unteren Teil des Bildes rechts ist das Kreuz des Südens (lat. Crux) zu sehen. Der orangefarbene Stern an der Spitze des Kreuzes des Südens wird Gacrux (gamma Crucis) genannt. Die Menschen in Chile feiern den Winteranfang Anfang Mai, wenn das Sternbild Crux hoch am Himmel steht; für sie ist es ein Symbol für den Beginn der kalten Jahreszeit. Für das Fest des Cruz de Mayo (Großes Kreuz) stellen sie in ihren Dörfern Kerzen neben Kreuzen auf, wenn das Sternbild Crux hoch am Himmel steht. Wie im Christentum symbolisieren die vier Endpunkte (Sterne) des Kreuzes hierbei die Kardinaltugenden. Für einige chilenische Ureinwohner stehen sie aber auch für die grundlegenden kulturellen Prinzipien Kraft, Gegenseitigkeit, Weisheit und Spiritualität. Im Gegensatz zu modernen Sternbildern, die aus mehreren Sternen zusammengesetzt sind, verbinden indigene Völker manchmal Geschichten mit einzelnen Sternen. Im Fall des Kreuzes des Südens zum Beispiel bezeichnen die Völker der Boorong, Djab Wurrung und Jardwadjali in Australien den Stern Gacrux als Bunya (der Ringelschwanzbeutler). Links vom Kreuz des Südens befinden sich zwei helle Sterne, die als Zeigersterne bezeichnet werden (da sie auf das Kreuz des Südens zeigen). Die Djab Wurrung und Jardwadjali identifizieren die Zeigersterne mit den Bram-Bram-Bult-Brüdern, die den Riesen-Emu Tchingal jagten und töteten. Alpha Centauri, der hellere und weißlichere der beiden Zeigersterne, ist der sonnennächste Stern, den wir mit unseren Augen sehen können, und nur etwas mehr als vier Lichtjahre entfernt. Unten links vom Kreuz des Südens befindet sich ein dunkler Nebel, den die australischen Ureinwohner als den Kopf des Emu Tchnigal (den Kohlensack) betrachten. Die Zeiger befinden sich auf dem Hals des Emu. Das Bild zeigt auch zwei andere IAU-Sternbilder, Centaurus (der Zentaur) und Lupus (der Wolf), sowie HII-Regionen des Eta-Carinae-Nebels (in rosa).
Bildnachweis: Uwe Reichert/IAU OAE

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Die Milchstraße geteilt durch ein dunkles Band mit mehreren hellen Objekten links und rechts über Bäumen mit dicken Stämmen.

Milchstraße über der Baobaballee

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild, das im Juli 2017 von der Baobaballee in Morondava in Madagaskar aus aufgenommen wurde, zeigt das majestätische Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, umgeben von einer Vielzahl von Sternbildern und Asterismen: das Kreuz des Südens (lat. Crux), der Zentaur (lat. Centaurus), der Skorpion (lat. Scorpius), der Schütze (lat. Sagittarius) und den Asterismus des Teekessels. Links unten im Bild sind das Kreuz des Südens und die Zeigersterne alpha (der hellere der beiden) und beta Centauri zu sehen, die helfen, es von ähnlich aussehenden Konfigurationen zu unterscheiden. Einige Kulturen in Afrika assoziieren das Kreuz des Südens mit einer Giraffe, während andere das Sternbild mit einem Löwenrudel oder sogar mit dem Baum des Lebens in Verbindung bringen. Antares, der hellste Stern im Sternbild Skorpion, ist der orange-rote Stern direkt über dem mittleren Affenbrotbaum. Für das Volk der Pokomo aus dem südwestlichen Kenia in Afrika wird die Milchstraße mit dem Rauch eines Lagerfeuers assoziiert, das von alten Menschen entzündet wurde. Die verschiedenen Völker Südafrikas haben dagegen unterschiedliche Sternengeschichten: Die Khoikhoi aus der Region um Kapstadt erklären die Farben der roten und weißen Sterne mit roten und weißen Wurzeln, die auf einem Feuer geröstet und zusammen mit der Asche des Feuers in den Himmel geworfen wurden. Die weiter östlich lebenden Xhosa halten die Milchstraße für die aufgerichteten Nackenhaare eines riesigen wütenden Hundes, während die Zulu aus der Nähe von Johannesburg sie als einen Speer-Angriff ihrer stärksten Krieger interpretieren. Die polynesischen Völker, die geschickte Seefahrer und Navigatoren waren, sehen das Sternbild Skorpion als Fischhaken und bezeichnen es als den Fischhaken des Halbgottes Maui. Für die Djab Wurrung und die Jardwadjali ist das Kreuz des Südens Teil einer Traumzeitgeschichte, in der es um Tchingal, die Bram-Bram-Bult-Brüder (die Zeigersterne), ihre Mutter Druk (delta Crucis) und Bunya geht, den Jäger, der sich in ein Opossum verwandelt (Gacrux, der rote Stern an der Spitze des Kreuzes des Südens). Dieses Bild zeigt auch die Planeten Saturn (der helle Punkt über Antares) und Jupiter (der helle Punkt unten rechts im Bild in der Nähe des Affenbrotbaumstamms). Bei indigenen Kulturen gibt es verschiedene Geschichten zu den Planeten, z. B. assoziieren die Kamilaroi und Wailan den Saturn mit Wunygal, einem kleinen Vogel. Das Volk der Boorong in West-Victoria assoziiert Jupiter mit Ginabongbearp, dem Häuptling der alten Geister (Nurrumbunguttias), der die totemistische Form des weißen Gelbhaubenkakadus annimmt.
Bildnachweis: Amirreza Kamkar/IAU OAU

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Die Milchstraße als Bogen über afrikanischem Grasland. Ihr diffuses Leuchten wird von dunklen Flecken unterbrochen.

Das Band der Milchstraße über dem Amboseli-Nationalpark

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im Juli 2016 im Amboseli-Nationalpark in Kenia aufgenommen, der sich in der Nähe des Äquators befindet. In der ägyptischen Mythologie aus dem Norden Afrikas wurde die Milchstraße mit einem Fluss assoziiert, den Götter und Seelen befahren. Die Zulu in Südafrika interpretieren dieses Muster aus Dunkelwolken und hellen Sternansammlungen als ein Tier mit schwarzer und weißer Haut, während die südafrikanischen Khoikhoi und San sie als "die Straße der Sterne" betrachten. In mehreren südafrikanischen Kulturen ist das Band der Milchstraße ein von einer Muttergöttin geformter Weg zum Himmel, so ein südafrikanischer Schöpfungsmythos, der im 19. Jahrhundert von der frühen ethnologischen Forschung aufgegriffen wurde, heute aber verschwunden ist. Rechts oberhalb der Bildmitte befindet sich der helle rötliche Stern Antares im modernen Sternbild des Skorpions und am linken Bildrand der weißblaue Stern Wega, der bei den Völkern um Kapstadt als männlicher Steinbock gilt. Die australischen Ureinwohner haben viele Namen für die Milchstraße. Das Volk der Yolnu im Arnhemland im australischen Northern Territory bezeichnet die Milchstraße als Milnguya, den Himmelsfluss. Eines der auffälligen Muster in diesem Bild ist mit dem Kontrast zwischen den hellen und dunklen Regionen der Milchstraße verbunden. Diese dunklen Regionen sind kühle, dichte Wolken aus interstellarem Staub und Gas, die das Licht der dahinterliegenden Sterne verdunkeln. Eines der auffälligen Muster ist das des himmlischen Emus, das von mehreren indigenen Völkern Südaustraliens Tchingal genannt wird. Der Kopf und der Schnabel des Emus (die Kohlensack genannte Dunkelwolke) befinden sich links vom Kreuz des Südens (ganz unten rechts im Bild), und der Körper und die Beine erstrecken sich von dort aus nach links. Andere indigene Gruppen assoziieren die dunklen Regionen mit Höhlen oder Wasserwegen. Die Ausrichtung des Emus im Laufe des Jahres gibt wichtige Hinweise darauf, wann es Zeit ist, Emu-Eier zu sammeln und wann die Küken schlüpfen. In manchen Monaten, wenn diese Wolken der Milchstraße nahe am Horizont stehen, werden sie gar nicht als Emu, sondern als zwei kriechende Krokodile angesehen. Die moderne Figur des ebenfalls dunklen Pfeifennebels steht über dem Zentrum der Milchstraße. Der Rauch dieser Pfeife erreicht die farbenfrohe Region rho Ophiuchi neben Antares im Skorpion, dem orange-roten Stern direkt über der Milchstraße. Antares wird vom Volk der Boorong als Djuit (der Singsittich) bezeichnet, während das Volk der Kokatha in der westlichen Wüste Antares als Kogolongo (der Rotschwanz-Rabenkakadu) bezeichnet. Darüber hinaus sind einige markante Sternbilder zu sehen: der Schwan (lat. Cygnus), der Adler (lat. Aquila), die Leier (lat. Lyra), der Skorpion (lat. Scorpius), der Schütze (lat. Sagittarius), das Kreuz des Südens (lat. Crux) und der Zentaur (lat. Centaurus). Die Zeigersterne alpha und beta Centauri werden in einigen südafrikanischen Traditionen gelegentlich als die Augen der Bestie interpretiert.
Bildnachweis: Amirreza Kamkar/IAU OAU

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Die Milchstraße als geschwungenes Band über einer Straße. Unten links bilden zwei helle Sterne eine Linie

Die hellsten Sterne am Himmel

Bildunterschriften: Lobende Erwähnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses im März 2016 in Bromo-Tengger-Semeru auf der Insel Java in Indonesien aufgenommene Bild zeigt den Bogen der Milchstraße und viele markante Sternbilder mit einigen der hellsten Sterne am Nachthimmel. In der unteren linken Ecke befinden sich im ausgedehnten Sternbild Zentaur (lat. Centaurus) die beiden hellen Sterne Rigil Kentaurus und Hadar, der eine weiter unten, der andere weiter oben. Als Zeiger zeigen sie auf das Kreuz des Südens (lat. Crux), dessen lange Achse auf den Südpol zeigt, der sich ungefähr am Horizont befindet, weil Java fast am Äquator liegt. Das Kreuz des Südens ist fast vollständig von Wolken verdeckt, so dass nur die vier hellen Sterne auf dem Foto zu sehen sind. Verwirrenderweise ist der Asterismus des Falschen Kreuzes (bestehend aus Sternen im Schiff Argo) etwas weiter oben in der Milchstraße deutlich zu erkennen. Der rosafarbene Fleck zwischen dem echten und dem falschen Kreuz ist der Carinanebel, der sich etwa 8500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Schiffskiel (lat. Carina) befindet und für das bloße Auge unsichtbar ist. Im Schiffskiel befindet sich auch Canopus, der zweithellste Stern am Nachthimmel, der direkt unterhalb der Milchstraße und oberhalb der Straße am Boden zu sehen ist. Noch heller ist Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel. Sirius liegt im Sternbild Großer Hund (lat. Canis Major), einem der Hunde, die dem Himmelsjäger Orion folgen, der in der rechten Hälfte dieses Bildes knapp über den Wolken am Horizont zu sehen ist. Der aus drei hellen Sternen bestehende Gürtel des Orion zeigt auf Sirius oben links und auf Aldebaran unten rechts, knapp über dem Horizont. Orion enthält einige der hellsten Sterne am Himmel und ist mit Rigel, dem hellen bläulichen Stern unterhalb der Milchstraße rechts, und Beteigeuze, dem hellen rötlichen Stern rechts oberhalb von Rigel, auch das farbenprächtigste Sternbild. Dazwischen befinden sich die drei Sterne, die den Gürtel des Orion bilden, ein bekannter Asterismus. Direkt neben dem Gürtel befindet sich der Große Orionnebel, ein Sternentstehungsgebiet, dessen helles Zentrum mit bloßem Auge und auch auf diesem Bild sichtbar ist. Oberhalb von Beteigeuze, aber auf der gegenüberliegenden Seite der Milchstraße, sehen wir den hellen Stern Procyon, dessen Name wörtlich "Vor dem Hund" bedeutet. In der Mythologie wird er oft als winziger Hunde-Asterismus aus einem Stern in Begleitung des Orion betrachtet, der sich in das moderne Sternbild Kleiner Hund (lat. Canis Minor) verwandelt hat. In der oberen rechten Ecke ist der Sternhaufen der Praesepe im Sternbild Krebs gut zu erkennen. Darunter befindet sich das Sternbild Zwillinge mit den Sternen Castor und Pollux, die auf diesem Bild nicht zu sehen sind. Im Gegensatz dazu leuchtet der helle weiße Stern Capella im Sternbild Fuhrmann (lat. Auriga) durch die Wolken am mittleren rechten Bildrand. Entlang der Straße ist etwas Lichtverschmutzung zu erkennen.
Bildnachweis: Giorgia Hofer/IAU OAE

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Die Milchstraße über einer wolkenverhangenen Landschaft. Auf der linken Seite des Bildes ist ein Dreieck aus hellen Objekten.

Äquatoriale Milchstraße

Bildunterschriften: Lobende Erwähnung im IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im März 2016 im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark auf der Insel Java in Indonesien aufgenommen und zeigt Regionen der südlichen Milchstraße und am linken Bildrand die beiden Planeten Mars und Saturn. Mars erscheint orange und ähnelt in seiner Farbe dem Stern Antares, dessen griechischer Name – Gegen-Mars – darauf verweist. Saturn ist etwas schwächer als Mars, aber deutlich sichtbar zwischen den Sternen des Schlangenträgers (lat. Ophiuchus) oberhalb des Pfeifennebels und bildet mit Mars und Antares ein gleichschenkliges Dreieck. Mars ist der obere helle Punkt und Saturn befindet sich senkrecht darunter. Beide Planeten sind mit bloßem Auge sichtbar und haben in vielen Kulturen der Welt eine große Bedeutung. In der römischen Mythologie ist Mars der Gott des Krieges und der Fruchtbarkeit und Saturn der Gott der Aussaat und des Ackerbaus. Sein griechisches Pendant, der Gott Kronos, gilt zusätzlich als Herr der Vollendung. Die australischen Ureinwohner, darunter die Kamilaroi und die Wailan, assoziieren Saturn mit "wunygal", einem kleinen Vogel. Das Volk der Anmatyerre in der Zentralwüste nennt Mars Iherm-penh (etwas, das in Flammen aufgeht), während das Volk der Kokatha in der westlichen Wüste Mars und den Stern Antares mit dem schwarzen Rotschwanz-Rabenkakadu (Kogolongo) assoziiert. In der Mitte des Bildes sind die bekanntesten Sternbilder des Südhimmels deutlich zu erkennen: das Kreuz des Südens (lat. Crux), die Zeigersterne alpha und beta Centauri, der dunkle Kohlensack und der rötliche Carinanebel, der mit bloßem Auge nicht sichtbar, aber auf modernen Himmelsaufnahmen deutlich zu sehen ist. Im 19. Jahrhundert war der Stern eta Carinae für einige Zeit der zweithellste Stern am Himmel, aber da seine Helligkeit unregelmäßig schwankt, war er in den letzten Jahrzehnten kaum noch zu erkennen, und seine künftige Sichtbarkeit ist unvorhersehbar. Das südliche Dreieck (lat. Triangulum Australe) befindet sich zwischen den Zeigersternen und dem Skorpion, und im Sternbild Zentaur (lat. Centaurus) ist der helle Kugelsternhaufen omega Centauri deutlich zu erkennen. Er galt seit der Antike als "nebeliger Stern" und war daher mindestens 2000 Jahre lang in Sternkatalogen verzeichnet. Erst im letzten Jahrhundert entdeckten Astronom*innen, dass sich Kugelsternhaufen im Halo unserer Galaxie befinden und dass dieser aus etwa 10 Millionen Sternen besteht. Die dunklen Regionen in der Milchstraße, bei denen es sich um kühle, dichte Wolken aus Staub und Gas handelt, bilden den Kopf und den Körper des Himmelsemu Tchingal. Zusammen mit dem Kreuz des Südens und den Zeigersternen tauchen sie in den Traumzeitgeschichten vieler australischer Ureinwohner auf. Eine Geschichte, die mit den Djab Wurrung und den Jardwadjali in Verbindung gebracht wird, ist Teil einer Traumzeitgeschichte, in der es um Tchingal, die Bram-Bram-Bult-Brüder (die Zeigersterne), ihre Mutter Druk (delta Crucis) und den Jäger Bunya geht, der in ein Opossum (Gacrux, der rote Stern an der Spitze des Kreuz des Südens) verwandelt wird.
Bildnachweis: Giorgia Hofer/IAU OAE

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Das geschwungene Band der Milchstraße über einer Seenlandschaft wird links von einem großen dunklen Streifen halbiert.

Die Milchstraße über Anglers Reach

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern Die Milchstraße und mehrere astronomische Objekte sind auf diesem Bild zu sehen, das im April 2022 von der Südhalbkugel der Erde aus in Anglers Reach in Australien aufgenommen wurde. Links unten sehen wir das Sternbild Skorpion mit seinem hellsten Stern Antares, der rötliche Fleck direkt über dem Milchstraßenbogen. Einige markante, aber kleine südliche Sternbilder sind ebenfalls sichtbar: Die dominierenden hellen Sterne mittig links in der Milchstraße sind die vier hellen Sterne des Kreuz des Südens (lat. Crux) und links davon die beiden Zeigersterne alpha und beta Centauri. Das Kreuz des Südens zeigt in Richtung des südlichen Himmelspols, der nicht durch einen hellen Stern gekennzeichnet ist, während die Zeigersterne zum Kreuz zeigen. Dadurch kann man es vom Asterismus des Falschen Kreuzes im Sternbild Argo unterscheiden. Das Kreuz des Südens ist auf den Nationalflaggen von Australien, Brasilien, Neuseeland, Papua-Neuguinea und Samoa dargestellt. Da es in den hellsten Teilen der Milchstraße liegt, ist die dunkle Wolke des bekannten Kohlensacknebels neben den hellen Sternen deutlich zu sehen. In den Kulturen der Ureinwohner Südamerikas, Südafrikas und Australiens bildet er eines der aus Dunkelwolken bestehenden Sternbilder. Das riesige australische Dunkelwolken-Sternbild des Emu befindet sich auf diesem Bild fast vollständig über dem Horizont und erstreckt sich von seinem Kopf im Kohlensack bis zum Horizont. In der griechischen Antike gehörten die Sterne des Kreuz des Südens mit zum Sternbild Centaurus, einem Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und Kopf, die mit einem einem Pferdekörper mit vier Beinen verbunden waren. Der griechische Zentaur stellt Chiron dar, den weisen Lehrer aller griechischen Helden. Sein hellster Stern ist Rigil Kentaurus (alpha Centauri), der Vorderhuf des Zentauren. Direkt darunter befindet sich das kleine Sternbild Triangulum Australe. Das Dreifachsternsystem von alpha Centauri ist der nächste stellare Nachbar unserer Sonne. Entlang der Milchstraße mittig rechts finden wir das große Sternbild des Schiffs Argo. Das kleinere antike Sternbild Argo wurde um 1600 von holländischen Seefahrern erweitert, und die Anzahl der Sterne in diesem Sternbild war dann so groß, dass der französische Mathematiker Lacaille im 18. Jahrhundert in seinem Sternkatalog Untertitel für Argo einführen musste. Dabei erfand er die Sternbilder Puppis, Carina und Vela. In Carina, dem Schiffskiel, zeigt diese rötliche Aufnahme deutlich den Carina-Nebel. Am rechten Bildrand befindet sich Sirius, der hellste Stern des Nachthimmels, während Canopus, der zweithellste Stern, als das Ruder des Schiffs Argo den Bereich unter dem Bogen der Milchstraße dominiert. Ebenfalls unterhalb des Milchstraßenbogens befinden sich die Große und die Kleine Magellansche Wolke, die kleine Begleitgalaxien unserer Milchstraße sind.
Bildnachweis: Lucy Yunxi Hu/IAU OAU

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The Milky Way appears as a diagonal stripe bottom left to top right. It becomes more horizontal as the video progresses.

Southern Sky Over La Silla

Bildunterschriften: This video shows the Milky Way’s sprawling brilliance across the celestial expanse. Among the stars’ grand theatre, the Southern Cross constellation claims its place in the scene, distinguished by its distinctive cross shape as seen in the top of this video and slightly to the right just over the Milky Way, slowly disappearing as the video progresses. This celestial marker, a prominent feature in the southern hemisphere, holds cultural and navigational significance, having served as a navigational guidepost for centuries. Accompanying the Milky Way’s grandeur are the two Magellanic clouds, celestial companions seen dancing in the distant sky. The Carina Nebula adds its ethereal glow to the cosmic panorama, painting a radiant hue against the darkness. In the midst of this celestial ballet, a gentle green hue envelops the atmosphere, a phenomenon known as airglow, adding a touch of subtle luminescence to the night sky. The terrestrial also makes an appearance, with planes flying overhead and vehicles driving between observatory buildings. This time-lapse, taken from the La Silla Observatory in Chile, is a window to the captivating dance of stars, offering a glimpse into the awe-inspiring beauty of our galaxy and the celestial landmarks that grace the southern sky.
Bildnachweis: José Rodrigues/IAU OAE (CC BY 4.0)

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The Southern Cross points out the South Celestial Pole, around which the sky appears to rotate

Beautiful Night in the Atacama Desert

Bildunterschriften: Taken from San Pedro de Atacama, Chile, in June 2023, this time-lapse reveals the celestial ballet that unfolds as the Southern Cross takes its majestic journey across the sky, pointing the way to the South Celestial Pole around which the sky rotates, until it gracefully sets. The star-studded canvas showcases the grandeur of the Milky Way, adorned by the rotating Large and Small Magellanic Clouds swirling around the Southern Celestial Pole. The prominent constellations of Crux, Centaurus, Scorpius, and the former Argo Navis (Carina, Puppis, Vela) are also visible. The spectacle begins just after nightfall, capturing the radiant descent of Canopus, a beacon about to dip below the horizon. Throughout the sequence, there is a subtle presence of passing aeroplanes, fleeting headlights of cars, drifting clouds, and the ethereal airglow. At a stunning moment, a vivid meteor streaked across the sky, a breathtaking fireball briefly igniting the right lower corner around the 41st second mark. As the sequence progresses, the rising moon elegantly illuminates the landscape, casting its glow upon an ancient tree trunk resting on the dry, dusty grounds of the Salar de Atacama. This captivating journey through the night skies concludes before the break of dawn, offering a glimpse into the celestial marvels that are woven into the nocturnal tapestry of San Pedro de Atacama.
Bildnachweis: Uwe Reichert/IAU OAE (CC BY 4.0)

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Timelapses of rotating skies behind trees, telescopes, mountains and observatories

The Rotating Planet

Bildunterschriften: A cosmic journey unfolds across continents in this time-lapse video which captures both iconic constellations from diverse corners of the world. Starting in China, the Big Dipper graces the night sky, a steadfast guide embedded in cultural narratives. Its luminance marks the beginning of this celestial odyssey. The two pointer stars on the end of the Big Dipper point to the North Star (Polaris) which appears to remain stationary as the sky rotates. From Nepal’s lofty peaks, the Big Dipper’s familiarity persists, a reliable fixture in the shifting panorama of the rotating planet. Moving to Chile, the Southern Cross adorns the firmament, emblematic of the southern skies. Frames from Chile showcase this constellation accompanied by the Milky Way Galaxy. In Namibia, a telescope from the H.E.S.S. Observatory appears in the video. Later, nestled beneath sheltering trees, the Big Dipper persists in its celestial prominence, appearing against a canvas of stars. Using varied techniques — fisheye lenses, static cameras, and Earth's movement-tracking — each frame unveils the Cross’s grandeur against diverse landscapes. These sequences — marked by star trails and Earth’s rotation—highlight the enduring presence of the Big Dipper and Southern Cross, bridging cultures and celestial beauty across hemispheres.
Bildnachweis: Jianfeng Dai/IAU OAE (CC BY 4.0)

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