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Glossarbegriffe: Zirkumpolarsterne

Description: Fast überall auf der Erde ist entweder der Nordpol oder der Südpol in einiger Entfernung über dem Horizont sichtbar. Befindet sich ein Beobachter an einem solchen Ort, scheinen sich die Sterne im Laufe der Zeit um den Himmelspol zu drehen: Jeder Stern verfolgt eine kreisförmige Bahn am Himmel, wobei der Kreismittelpunkt dem Himmelspol entspricht, auf den die Erdachse zeigt. An den beiden Stellen, an denen ein solcher Kreis den Horizont des Beobachters schneidet, geht derjenige Stern auf und unter. Bei Sternen, die dem Himmelspol nahe genug sind, befindet sich diese Kreisbahn vollständig über dem Horizont. Deshalb wird der Beobachter niemals sehen, wie diese Sterne auf- oder untergehen: Solche Sterne heißen Zirkumpolarsterne.

Es hängt von der geografischen Breite des Beobachters sowie von der Deklination eines Sterns ab, welche Sterne für einen gegebenen Beobachtungsort zirkumpolar sind. Dabei entspricht die Deklination eines Sterns dem Winkel zwischen seiner Position am Himmel und dem Himmelsäquator. Auf der Nordhalbkugel ist ein Stern zirkumpolar, wenn seine Deklination größer als 90° minus der geografischen Breite des Beobachters ist. Auf der Südhalbkugel müssen wir berücksichtigen, dass sowohl die südlichen Breitengrade auf der Erde als auch die südlichen Deklinationswerte ein Minuszeichen haben. Unter Berücksichtigung dieser Vorzeichen ist ein Stern auf der südlichen Hemisphäre zirkumpolar, wenn seine Deklination kleiner als -90° minus die geografische Breite des Beobachters ist.

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Term and definition status: The original definition of this term in English have been approved by a research astronomer and a teacher
The translation of this term and its definition is still awaiting approval

The OAE Multilingual Glossary is a project of the IAU Office of Astronomy for Education (OAE) in collaboration with the IAU Office of Astronomy Outreach (OAO). The terms and definitions were chosen, written and reviewed by a collective effort from the OAE, the OAE Centers and Nodes, the OAE National Astronomy Education Coordinators (NAECs) and other volunteers. You can find a full list of credits here. All glossary terms and their definitions are released under a Creative Commons CC BY-4.0 license and should be credited to "IAU OAE".

Zugehörige Medien


An all-sky image. Above a ring of stones shaped like door-frames, the bright curved paths of star trails seem to form circles

Stone Star Circles, Startrails above Stonehenge, by Till Credner, Germany

Bildunterschriften: Second place in the IAU OAE Astrophotography Contest, category Star trails. Astronomy is one of the oldest (if not the oldest) of the sciences, and as such has connection to various cultures over millennia. This image in a way conveys this relationship by being contextualised in Stonehenge. There is much research into what astronomers call archeoastronomy sites, and how they connect to the sky (for example, seasons, phases of the moon and much more). Civilizations across time and from all over the world have their own views and interpretations of what they see in the sky, and this has been tied not only to culture but also to the people’s day-to-day and seasonal activities. The “concentric circles” which are often referred to as “star trails”, are the result of the apparent motion of the sky, which is in reality due to the rotation of the Earth on its axis. The small dot appearing towards the top center of the image is Polaris – The North or Pole Star. Polaris is only visible to observers in the Northern latitudes. The height of the Pole Star can be used to infer the observer’s actual latitude. Stonehenge is located at around 51° North. This image is taken from one of the most notable ancient sites in the world, brings us back in time, and makes us wonder about the stories told by the people that lived in that place many millennia ago.
Bildnachweis: Till Credner/IAU OAE

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Bright star trails for arcs around the center of the image behind the silhouette of a tree

Half day exposure to the north star, by Fabrizio Melandri, Italy

Bildunterschriften: First place in the IAU OAE Astrophotography Contest, category Star trails. This star trail image shows the apparent movement of the stars in the night sky, which results from the Earth’s rotation around its polar axis. The trees in the foreground serve as an anchor as we turn with the Earth. The bright white semi-circle in the center of the image is the North (Pole) star – Polaris, which is located very close to the North Celestial Pole. One way to imagine that the Earth is at center of hollow crystal sphere, and the stars are embedded on this sphere, as the Earth spins on its axis, an observer on Earth sees the stars rising and setting, following an arc, because the horizon prevents the observer from the full arc for stars that are further away from the Celestial Pole. The North Celestial Pole (and its opposite the South Celestial Pole) is essentially formed by extending the line of the Earth’s axis. Capturing this image requires the photographer to take a long exposure with the camera on a tripod and pointing towards the Pole Star (North Hemisphere). In the Southern Hemisphere there is no star as close as Polaris is to the Celestial Pole, so the position of the South Celestial Pole is found using the South Cross and Pointer Stars (Alpha and Beta Centauri). Although overall the image has a slight blue tint, it does capture the varying colours of stars, it is easy to distinguish between the higher temperature blue stars and the lower temperature of the whitish stars, and even lower temperature reddish stars. The reason for this variation in colour is because higher temperature stars emit more in shorter wavelengths (bluer), compared to lower temperature stars which emit in longer wavelengths (redder).
Bildnachweis: Fabrizio Melandri/IAU OAE

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Der schöpfkellenförmige Große Wagen mit dem orangefarbenen Stern Arktur zu seiner Linken spiegelt sich im Wasser.

Traumhafter Sternhimmel mit Airglow

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses eindrucksvolle Bild zeigt eine Reihe von markanten Sternbildern am Nachthimmel über der inneren Mongolei, aufgenommen im August 2019. Der gelbliche Stern unten links ist Arktur, einer der hellsten Sterne am Nachthimmel und der hellste im Sternbild Bärenhüter (lat. Bootes). Die Deichsel des Großen Wagens zeigt auf diesen hellen Stern, und der Wagen ist auch rechts vom Bärenhüter zu sehen. Die Nördliche Schöpfkelle (Bei Dou) ist ein traditionelles chinesisches Sternbild. Sie gilt auch als Wagen, in dem die Richter für den Adel sitzen. Arktur ist ein aus einem einzelnen Stern bestehender Asterismus, der das Horn genannt wird und Teil des chinesischen Supersternbildes für den Frühling ist, dem Blauen Drachen des Ostens. Die Vorderseite der Nördlichen Schöpfkelle zeigt auf den Stern am oberen Rand des Bildes, der heute der Polarstern genannt wird (lat. Polaris). Im alten China gab es noch keinen hellen Stern am Himmelspol, so dass die Sterne in unmittelbarer Nähe dem Kaiser und seiner Familie im Sternbild des Verbotenen Purpurpalastes zugeordnet wurden. Zumindest im Mittelalter wurde der Polarstern als Teil des Sternbilds des großen Himmelskaisers betrachtet. Die Nördliche Krone (lat. Corona Borealis) ist ebenfalls in der oberen rechten Ecke dieses Bildes zu sehen, wenn auch nicht in ihrer ganzen Ausprägung. In China wird sie als Gewundenes Band bezeichnet. Mit seiner charakteristischen halbkreisförmigen Form ist es eines der kleineren der 88 modernen Sternbilder, lässt sich aber auch mindestens drei oder vier Jahrtausende zurückverfolgen durch die römische Krone, den griechischen Hochzeitskranz und die babylonische "Sterngruppe der Würde". Am oberen rechten Rand des Bildes befindet sich der Teil des modernen Sternbilds Kassiopeia, der im alten China als Fliegender Korridor und Hilfsstraße galt. Die W-Form von Kassiopeia wird durch den Rand des Fotos abgeschnitten, aber die Sternbilder im Süden und Südosten, Andromeda und Perseus, sind deutlich zu erkennen. Die Andromedagalaxie, das am weitesten entfernte Objekt, das mit bloßem Auge sichtbar ist, ist deutlich zu erkennen. Sie befindet sich am äußersten Rand des Bandes der Milchstraße, was erklären könnte, warum sie in alten Sternkatalogen nicht ausdrücklich erwähnt wurde, da man sie fälschlicherweise für einen Teil der Milchstraße hielt. Die Aufnahme zeigt auch deutlich rötliche Bereiche der Milchstraße, die mit bloßem Auge nicht hell erscheinen, sowie offene Sternhaufen, die sich aus derselben Molekülwolke bilden, also Gruppen von Sternen mit ähnlichem Alter. In der traditionellen chinesischen Astronomie ist diese Region Teil vieler großer und kleiner Asterismen.
Bildnachweis: Likai Lin/IAU OAU

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Der Große Wagen, sieben helle Sterne in Form einer Schöpfkelle, zu vier Jahreszeiten unter anderen Winkeln betrachtet

Großer Wagen zu vier Jahreszeiten

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Da sich die Erde um die Sonne bewegt, scheinen sich die Positionen der Sterne am Nachthimmel im Laufe des Jahres zu verändern. Diese Zusammenstellung von Bildern, die während der vier Jahreszeiten im Jahr 2020 in der Region Venetien in Italien aufgenommen wurden, veranschaulicht dies sehr gut und zeigt die scheinbare Bewegung der Sternbilder Ursa Minor und Ursa Major. Ursa Minor, der Kleine Bär, ist ein Sternbild der nördlichen Himmelsphäre und enthält den nördlichen Himmelspol, der in unserer heutigen Zeit durch einen hellen Stern namens Polaris gekennzeichnet: der Polarstern. Polaris wird seit Jahrhunderten für die Navigation auf der Nordhalbkugel der Erde verwendet, da er sich seit etwa 200 Jahren fast genau auf der Position des Pols befindet. Im Mittelalter und in der Antike gab es keinen Polarstern. Der Himmelsnordpol lag zu dieser Zeit in einer dunklen Region, und die Griechen betrachteten die "Kleine Bärin" als Begleiterin der "Großen Bärin", die leichter zu erkennen ist. Die hellsten Sterne dieser Konstellationen wurden von den Griechen alternativ auch als Wägen betrachtet, wie in dem berühmten Lehrgedicht von Aratus aus dem 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zu lesen ist. Der bekannteste Asterismus in Ursa Major aus sieben hellen Sternen hat (im nördlichen Teil der Welt) unterschiedliche Namen. Während er von den Griechen als Wagen betrachtet wurde, gilt er in China "die Nördliche Schöpfkelle" und bei den alten Römern als "die Sieben Ochsen". Die Nutzung als Navigationhilfe trug ihren Teil zum Namen "Große Bärin" bei, denn für die Griechen bedeutete eine Reise in Richtung des Horizonts, über dem Ursa Major erscheint, sich in Richtung des Landes der Bären (also nach Nordeuropa) zu bewegen. Ein Tier ist deutlich zu erkennen, wenn man alle schwächeren Sterne in der Nähe der sieben hellen Sterne berücksichtigt. Die Griechen hielten die Bärin für weiblich, weil die griechische Mythologie dieses Tier mit der Nymphe Kallisto verbindet, deren Geschichte die Initiationsrituale für Frauen beschreibt. Oben links sehen wir ein Bild, das an einem Frühlingsabend aufgenommen wurde, während das Bild darunter den gleichen Himmelsausschnitt an einem Sommerabend zeigt. Gegen den Uhrzeigersinn sehen wir im Bild unten rechts dann den Herbsthimmel, während das Bild oben rechts diesen Himmelsausschnitt im Winter zeigt. Man beachte, dass sich die Stellung von Ursa Minor und dem Großen Wagen zueinander nicht ändert, während sich alle Sterne im Kreis um Polaris zu bewegen scheinen. Als immer nach Norden weisender Stern liegt er an dem Punkt, an dem sich die Rotationsachse der Erde mit der Himmelskugel schneidet. Die Verschiebung der Sternbilder im Laufe des Jahres ist daher eine Weltkugeluhr oder ein Weltkugelkalender, der von alten Zivilisationen zur Messung der Jahreslänge und zur Vorhersage des Wechsels der Jahreszeiten verwendet wurde. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel der beste Zeitpunkt für die Aussaat und das Segeln bestimmen, da sich die Winde mit den Jahreszeiten ändern.
Bildnachweis: Giorgia Hofer/IAU OAE

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The Big Dipper drifts lower towards the horizon on the left, on the right a comet rises in the sky.

Big Dipper and Comet Neowise C2020 F3

Bildunterschriften: This time-lapse documents the trajectory of the iconic Big Dipper across three frames taken in July 2020. Captured from three locations in Italy, Tre Cime di Lavaredo Auronzo di Cadore, Monte Rite, Cibiana di Cadore, and Casera Razzo, Vigo di Cadore, this visual odyssey showcases the captivating journey of the Big Dipper with the addition of trails of stars painting a celestial canvas. It not only traces the path of this renowned asterism but also features the rare appearance of comet Neowise C/2020 F3, an extraordinary event that graced our skies during July 2020.
Bildnachweis: Giorgia Hofer/IAU OAE (CC BY 4.0)

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The Big Dipper sinks in the sky with the handle sweeping out a larger circle than the bowl of the asterism.

Big Dipper Over the Mono Lake

Bildunterschriften: The Big Dipper asterism gracefully moves above the otherworldly tufa formations of Mono Lake, California. The time-lapse captures the Big Dipper’s movement across the northern horizon until its inferior conjunction. At Mono Lake’s latitude (+38°), the stars of the Big Dipper remain circumpolar, except for Alkaid. The North Star sits 38° above the horizon, just outside the field of view in the top right. The lunar illumination bathes the landscape in a soft glow, gradually fading as the Moon sets, cloaking the scene in darkness.
Bildnachweis: Fabrizio Melandri/IAU OAE (CC BY 4.0)

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Ein traditionelles chinesisches Gebäude. Oben bilden die Streifen der Sterne ein kreisförmiges Muster um den Polarstern.

Strichspuren der Verbotenen Stadt

Bildunterschriften: Unter dem himmlischen Ballett der Strichspuren von Sternen, die sich um den Nachthimmel winden, liegt in diesem Bild, das im März 2022 aufgenommen wurde, die Verbotene Stadt in Peking als Zeugnis alter himmlischer Verbindungen. Der Palast wurde nach kosmischen Gesichtspunkten entworfen und orientiert sich an der Ausrichtung des Polarsterns, der auch Polaris genannt wird: einem himmlischen Anker, der Seefahrern seit langem den Weg weist und die Stabilität des Himmel symbolisiert. Man glaubte, dass der Kaiser das irdische Abbild dieses Polarsterns verkörperte und die Brücke zwischen Himmel und Erde schlug. In dieser harmonischen einstündigen Belichtung, die mit einem Smartphone entstanden ist, zeichnen die Spuren der Sterne ihre nächtliche Reise über das Firmament um den Polarstern nach und geben die Präzision sowohl der architektonischen Gestaltung als auch der himmlischen Pfade wider.
Bildnachweis: Stephanie Ziyi Ye/IAU OAE (CC BY 4.0)

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Related Activities


Navigation in the Ancient Mediterranean and Beyond

Navigation in the Ancient Mediterranean and Beyond

astroEDU educational activity (links to astroEDU website)
Description: Learn the ancient skill of Celestial Navigation

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons

Tags: History , Geography , Celestial navigation
Age Ranges: 14-16 , 16-19
Education Level: Middle School , Secondary
Areas of Learning: Discussion Groups , Modelling , Social Research
Costs: Low Cost
Duration: 1 hour 30 mins
Group Size: Group
Skills: Analysing and interpreting data , Asking questions , Communicating information , Developing and using models , Planning and carrying out investigations , Using mathematics and computational thinking